
Verschlossener Garten mit Kalvarienberg und Jagd auf das Einhorn
Museum Hof van Busleyden ist im Moment wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen. Im Frühjahr 2024 wird das Museum mit einer erneuerten Dauerausstellung und der Ausstellung Ritter vom Goldenen Vlies wiedereröffnet. Entdecken Sie das Museumsangebot.
Verschlossener Garten mit Kalvarienberg und Jagd auf das Einhorn
anonym
1520-1530
„Du bist ein Garten, der überläuft von all den Herrlichkeiten und den vielen Kostbarkeiten, die niemals beschmutzt und von der wiederhergestellten Blume aus Gnade hervorgebracht werden”, lautet die Inschrift auf dem kleinen Zaun unten an diesem Hortus conclusus. Die Worte verweisen auf die verschiedenen Bedeutungsebenen des kleinen Gartens. Er dient als Metapher für den Schoß der Jungfrau Maria, die Blume symbolisiert das Jesuskind.
Die jungfräuliche Geburt und die Auferstehung sind auch Thema der beiden kleinen polychromierten Skulpturengruppen in diesem Verschlossenen Garten. Die erste illustriert die Jagd auf das Einhorn. Es galt als wildes Tier, das kein Jäger fangen konnte. Der Überlieferung zufolge konnte nur eine Jungfrau das Tier zähmen. Das Motiv der Jagd dient als Sinnbild der Menschwerdung Christi. Nur im Schoss der reinsten Jungfrau – Maria – konnte das Wort Fleisch werden. Diese Botschaft bekräftigt auch die Inschrift unten am Schrank: „Das Einhorn, das für eine starke Herrschaft den Himmelspalast verließ, wurde im Schoss einer Jungfrau gezähmt, um uns vom Gift der Sünde zu reinigen.”
Die zweite Skulpturengruppe besteht aus einem gekreuzigten Christus auf einem Altar. Zu beiden Seiten des Kreuzes erkennt man den Evangelisten Johannes und Maria Magdalena, jeweils mit ihren Attributen: einem Giftbecher und einem Salbentöpfchen.
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INFORMATION
Titel: Verschlossener Garten mit Kalvarienberg und Jagd auf das Einhorn
Objektbezeichnung: Verschlossener Garten
Angefertigt von: anonym, Zusammenarbeit
Datierung: 1520-1530
Material: Mixed-Media
Maße: 125,8 × 159,2 × 33,6 cm
Inventarnummer: GHZ BH001
Herkunft: Aus der Sammlung der Nonnen des Onze-Lieve-Vrouw-Hospitals und dort fast 500 Jahre aufbewahrt und gepflegt. 1999 als Leihgabe der Stadt Mechelen überlassen.