
Mechelner Chorbuch
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Mechelner Chorbuch
Petrus Alamire (Atelier)
ca. 1515-1516
Das Mechelner Chorbuch gehört zu den schönsten und am besten erhalten gebliebenen Musikhandschriften, die aus dem 16. Jahrhundert überliefert wurden. Angefertigt wurde es möglicherweise zwischen 1508 und 1519 im Mechelner Atelier des Kopisten, Sängers, Musikers, Komponisten und Geschäftsmannes Petrus Alamire (ca. 1470-1536). Auftraggeber war der burgundisch-habsburgische Hof, was u. a. aus der Eröffnungsminiatur hervorgeht. Sie zeigt wahrscheinlich den jungen Karl V. (einige Wissenschaftler sind jedoch der Meinung, es handle sich hier um Maximilian von Österreich), umgeben von seinem Bruder und seinen Schwestern auf einem Thron, an dem das burgundisch-habsburgische Wappen befestigt wurde.
Das Chorbuch enthält 7 vertonte Stücke der lateinischen Messe: Das erste stammt von Matthaeus Pipelare (ca. 1450-ca. 1515) und die anderen 6 von Pierre de la Rue (ca. 1452 – 1518), dem Lieblingskomponisten der Margarete von Österreich. Mehrere Miniaturen sollen im Genter Atelier von Gerard Horenbout angefertigt worden sein.
Das Mechelner Chorbuch ist möglicherweise das einzige Objekt aus der Kunstsammlung der Margarete von Österreich, das immer in Mechelen geblieben ist. Ab 1860 ist seine Anwesenheit im Mechelner Stadtarchiv dokumentiert. 2007 wurde es als flämisches Spitzenstück anerkannt.
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INFORMATION
Titel: Mechelner Chorbuch
Objektbezeichnung: Chorbuch
Angefertigt von: Petrus Alamire (Atelier)
Datierung: ca. 1515-1516
Material: Pergament
Maße: 66 x 44,5 cm
Herkunft: langfristige Leihgabe des Mechelner Stadtarchivs
BIBLIOGRAPHIE
Ignace Bossuyt, De Vlaamse Polyfonie. Leuven, 1994.
Herbert Kellman (ed.), The Treasury of Petrus Alamire. Music and Art in Flemish Court Manuscripts 1500-1535. Gent/Amsterdam, 1999.
Adrianus Koldeweij, ‘Triomf van de Brabantse kunstenaars’. In: Raymond Van Uytven e.a. (red.), Geschiedenis van Brabant: van hertogdom tot heden. Zwolle, 2004: 268-279.